Experimente




Seifen-Kunst ( Franz Gockel)
Gefrorene Seifenblasen (Franz Gockel)
Schneekristalle (Heinrich Lorey)
Verwendung alter Objektive (Heinrich Lorey)


Seifen-Kunst (Franz Gockel)

Um flache Seifenblasen, wie auf den Fotos zusehen, herzustellen benötigt man folgende Gegenstände: eine Schale mit Wasser und etwas Spülmittel und Zucker sowie ein Glas. Eine LED-Lampe, ein Makrobjektiv (alternativ Zwischenringe oder Vorsatzlinse), Kamera mit Stativ und Fernauslöser. Aufbau siehe Bild.

Kamera-Einstellung Ca-Werte: ISO=1000, Bl=11, T=<1/500sec

Das Glas wird in die Flüssigkeit eingetaucht so dass sich ein Film bildet. Hinter dem Glas ist die LED-Lampe angebracht (Winkel ca. 50°) Die Kamera steht in einem Winkel von ca. 30° davor. Das Schwierigste an der Sache ist den Schärfepunkt zu finden, da die Lebensdauer des Films nur sehr begrenzt ist und die Farbschattierungen nicht von Anfang an zu sehen sind. Viel Spaß beim Ausprobieren.




Gefrorene Seifenblasen (Franz Gockel)

Diese gelingen am besten bei Temperaturen von minus 7°C bis minus 10°C oder mehr.
Man benötigt handelsübliche Seifenblasenflüssigkeit und ein Teelöffel Zucker.
Oder man mischt sich 50ml Wasser, 20ml Spüli und einen Esslöffel Zucker oder Sirup (gut auflösen)
Das Ganze sollte Kühlschranktemperatur haben dann gefrieren die Seifenblasen besser.
Hilfreich ist ein Strohhalm, mit dem man die Seifenblasen an die richtige Stelle platzieren kann.
Des Weiteren ist Gegenlicht von Vorteil und es sollte windstill sein.
Als Objektiv eignen sich Brennweiten von 50-200mm.
Manueller Fokus, ISO = 100-800, Blende = 8-16, Zeit = 1/125 – 1/500sec




Schneekristalle (Heinrich Lorey)

Die Fotos gelingen am besten bei Temperaturen deutlich unter 0°C.
Wenn die Sonne scheint, es windstill ist und abends kälter wird, fallen häufig kaum sichtbar einzelne Kristalle zu Boden. Machmal sind sie auch am nächsten Morgen noch da.

Zum Auffangen der Kristalle auf einen nach oben offenen Standort mit wenig Wind achten.
Vorzugsweise dunklen Stoff so plazieren, dass Schneekristalle darauf fallen können.
Socke auf links drehen, Wolle oder Fleece. Strickmuster sehen sehr streng aus.
Die Sonne darf nicht zu stark auf die Schneekristalle scheinen, dann schmelzen oder sublimieren sie sofort.

Eine angenehmen Arbeitshöhe schaffen und eine Stativkonstruktion für das Fotografieren nutzen.
Für die genaue Justierung der Objektposition empfiehlt sich die Verwendung eines Scherenhubtisches.
Mit der Verwendung eines Fernauslösers wird das Arbeiten noch angenehmer.
Ev. kaltes Licht (LED) zum Ausleuchten.

Präpariernadel und ein möglichst kleiner Pinsel zum Sammeln und Positionieren der Kristalle.
Löffel zum Sammeln von Eiskristallen vom Schnee, wenn keine Einzelkristalle vorhanden sind.
Handfeger, um den Schnee vom Objekttisch zu fegen, nicht die Hand nehmen.

Alle Materialien draußen abkühlen lassen.
Zügig arbeiten, da die Kristalle je nach Umgebungsbedingungen schnell schmelzen oder sublimieren.
Mundschutz tragen, sonst schmelzen die Kristalle durch die Atemluft.
Als Objektive eignen sich vor allem Makro - Objektive mit Zwischenring.
Manueller Fokus, Blende etwa 8-11 oder Focus Stacking, je nach Vorliebe.
Deutliche Unterbelichtung oder Spot, da die Kristalle sonst auf dem dunklen Untergrund überstrahlen.




Verwendung alter Objektive (Heinrich Lorey)

Habt ihr noch alte Objektive aus analogen Zeiten zu Hause?
Ihr könnt sie ganz einfach an eure moderne Kamera anflanschen und weiter verwenden.
Vorzugsweise für M42, aber auch kreuz und quer gibt es von den bekannten Großversendern bis hin zur großen und kleinen Bucht eine Menge Angebote für Adapter, die genau zu euren Objektiven und Kameras passen. Das ist nicht auf Fotoobjektive begrenzt, es geht auch für Film- oder Fimprojektor - Objektive. Selbst das alte Diaprojektor - Objektiv lässt sich über einen Tubus anbinden. Dazu ist nur etwas Internetrecherche nötig.

Da das Auflagemaß bestimmt, in welchem Abstand das Objektiv vor die Kamera gesetzt wird, ist zu überlegen, ob man das Objektiv klassisch bis zum Fokus auf unendlich nutzen will, oder nur als Spezialobjektiv für den Nahbereich. Im ersten Fall ist darauf zu achten, dass der Anbieter den Fokus auf unendlich gewährleistet! Der Makrobereich erschließt sich durch die Verwendung von Zwischenringen oder einen flexiblen Helicoidadapter.

Manuelle Einstellungen für Fokus und Blende sind jetzt selbstverständlich, alles andere übernimmt die Kamera. Deshalb bietet sich die Verwendung der Zeitautomatik an, manuelles Fotografieren macht natürlich auch Spaß und entschleunigt noch mehr.

Die modernen Objektive sind ganz anders berechnet worden als die alten "Scherben". Die Unzulänglichkeiten sind herausgerechnet worden, Schärfe und Abbildungscharakteristik sind ganz anderes. Man sollte beide deshalb nicht bewertend vergleichen, sondern eher die spezielle Charakteristik herausstellen: Wer scharfe Fotos haben will, der bleibe bei modernen Linsen. Wer sich aber mit dem "Vintage" Charakter anfreunden kann, dem erschließt sich eine neue Welt.

Das zeigt sich vor allem in der konsequenten Nutzung der Offenblende bei alten Festbrennweiten im Nahbereich. Es bildet sich ein malerisches Bokeh oder Bubbles, die die Bilder surrealistisch aussehen lassen können. Die eigentliche Schärfe nimmt dann einen immer geringeren Stellenwert ein.

Die Kamera kann natürlich nur elektronisch zur Verfügung gestellte Daten in die Exif Informationen des Fotos übermehen. Wer das Objektiv, die Brennweite und verwendete Blende später im Foto wiederfinden möchte, dem sei die Verwendung des im Internet zu findenden kleinen Helferleins "Exiftool" ans Herz gelegt. Für Windows User bietet sich die Erweiterung "GUI for Exiftool" an, beides kostenlos und ohne Installation.

Die folgende Galerie zeigt am Beispiel des alten Meyer Görlitz Objektivs Oreston f1.8 50mm und einem 10mm Zwischenring einige Beispiele des Abbildungsspektrums. Die Bilder sind nicht manipuliert, nur geschärft und die Tonwertspreizung wurde angepasst. Das Objektiv selbst ist defekt, die Blende lässt sich nicht mehr schließen, sie ist offen fixiert.